SIKET - Evaluierung und Weiterentwicklung der Sicherheitskonzepte für Eisenbahntunnel
Deshalb werden in SIKET die bisherigen Regeln und Vorgehensweisen bei der Erstellung von Sicherheitskonzepten umfassend überprüft und validiert, um im Brand- und Katastrophenfall die Sicherheit der Fahrgäste zu erhöhen. Dabei werden von den Forschungspartnern alle Aspekte neu überdacht. So wird neben soziologischen Studien zum Verhalten von Personen in kritischen Situationen beispielsweise auch die Ausbildung der Rettungskräfte und die Abstimmung der einzelnen Glieder in der Rettungskette in Notfallübungen analysiert und optimiert.
Die STUVA, die diesbezüglich über einen großen Erfahrungsschatz verfügt, übernimmt zunächst schwerpunktmäßig die Aufgabe, mittels 3D-Computersimulationen (CFD-Feldmodell KOBRA-3D) die Rauchausbreitung in unterschiedlichen Streckentunneln bei Brandereignissen zu visualisieren. Die aus diesen dreidimensionalen Simulationen gewonnenen Erkenntnisse werden dann eine wichtige Grundlage für auf einzelne Tunnel adaptierbare Übungsszenarien bilden. Die virtuelle Realität dieser simulierten Brände wird später ganz konkret zur Ausbildung von Rettungskräften genutzt werden.
Unter Berücksichtigung der im Projekt erarbeiteten Erkenntnisse aller Verbundpartner wird die STUVA ein Konzept entwickeln, mit dem die in den Teilprojekten des Forschungsverbunds identifizierten Optimierungspotentiale möglichst umfassend ausgeschöpft werden und sich auf konkrete Tunneln adaptieren lassen. Dieses ganzheitliche Sicherheits- und Rettungskonzept wird abschließend in umfangreichen Großübungen auf seine Anwendbarkeit erprobt und wenn nötig angepasst. Zum Laufzeitende des Forschungsprojekts (2021) wird dieses Konzept als Leitfaden erscheinen.
Dem ganzheitlichen Ansatz entsprechend sind die Forschungspartner der STUVA in diesem Verbundvorhaben breit aufgestellt. In SIKET werden erstmals normierende Institutionen wie das EBA, Betreiber wie die DB AG, die wichtigsten Akteure der Rettungskette, Ingenieurperspektiven zur Brand-/ Rauchsimulation und Entfluchtung sowie sozialwissenschaftliche Perspektiven zusammengebracht.
PROJEKTPARTNER
Eisenbahn-Bundesamt (EBA), Bonn
Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen – STUVA e.V., Köln
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Deutsches Rotes Kreuz Bezirksverband Frankfurt am Main
Hessische Landesfeuerwehrschule, Kassel
Deutsche Bahn AG, Frankfurt am Main
IST GmbH, Frankfurt am Main
Assoziierte Partner
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), Bonn
Berufsfeuerwehr Frankfurt, Frankfurt am Main
Regierungspräsidium Gießen, Gießen
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV), Köln
International Fire Academy, Balsthal (Schweiz)
Schweizerische Bundesbahn AG, Bern (Schweiz)
Bundesamt für Verkehr, Bern (Schweiz)
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wien (Österreich)
Österreichische Bundesbahn, Wien (Österreich)
Verbundkoordinatorin
Meike Holtkämper Eisenbahn-Bundesamt, E-Mail: HoltkaemperM@eba.bund.de