U-THREAT Neues Forschungsprojekt im Rahmen einer deutsch-französischen Kooperation

Die Erhöhung der Resilienz unterirdischer ÖPNV-Systeme steht im Zentrum eines neuen Forschungsprojekts, welches seit dem 1. August 2017 durch die STUVA e. V. koordiniert wird. Das Projekt mit dem Titel „Resilienz unterirdischer ÖPNV-Systeme zur Gewährleistung der Verfügbarkeit (U-THREAT)“ wird in den kommenden drei Jahren mit 1,0 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf Basis des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit” gefördert. In Großstädten und Metropolen kommt den unterir¬dischen Verkehrsnetzen der U-Bahnen eine besondere Bedeutung zu, da Staus auf den Straßen die U-Bahnen nicht behindern. Diese Unabhängigkeit von anderen Verkehrssystemen führt zu einer steigenden Beliebt¬heit bei der Bevölkerung. In Berlin beispielsweise ist die Anzahl der Fahrgäste von 2008 bis 2015 um fast 20 % auf über eine halbe Milliarde Fahrgäste pro Jahr gestiegen. Allerdings können bereits kleine Störungen zu großen Beeinträchtigungen in U-Bahn-Systemen führen. Da¬her ist es notwendig, die Resilienz von unterirdischen Verkehrsnetzen weiter zu erhöhen. Zusammen mit den französischen Partnern widmet sich die STUVA e. V. dem Ziel, den Betrieb von U-Bahn-Systemen nach einem Schadensfall zuverlässig aufrechtzuerhalten bzw. schnell wieder aufzunehmen. Grundlage bildet ein Bewertungsschema, mit dem die Verwundbarkeit einzelner Abschnitte ermittelt werden kann. Darauf aufbauend werden Vorschläge für bauliche Maßnahmen ausgearbeitet, um diese Bereiche besser als bislang zu schützen. Des Weiteren wird ein Simulationswerkzeug geschaffen, mit dessen Hilfe bei Ausfall einer Strecke alternative Linienführungen bereitgestellt werden können. Neu entwickelte Kommunikationskonzepte stellen sicher, dass Nutzer schnell über Änderungen informiert werden. Das gemeinsam mit den französischen Partnern erar¬beitete Bewertungsschema und das Simulationswerkzeug werden an realen Verkehrssystemen in Deutsch¬land und Frankreich demonstriert und evaluiert. Die Ergebnisse des Projektes werden dazu führen, dass Fahrgäste reibungsloser und zuverlässiger transpor¬tiert werden können, da U-Bahnbetreiber besser auf Störungen vorbereitet sind. Projektpartner sind die Ruhr-Universität Bochum, PTV Planung Transport Verkehr AG, Berlin, INIT Innovative Informatikanwendungen in Transport-, Ver¬kehrs- und Leitsystemen GmbH, Karlsruhe, CETU Centre d’Etudes des Tunnels, Bron (Frankreich), ARCADIS France, Le Plessis-Robinson (Frankreich), IFSTTAR, Bron (Frankreich), KEOLIS, Lyon (Frankreich). Als Assoziierte Partner sind beteiligt: Hamburger Hochbahnwache, Hamburg, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, Köln, Sytral, Lyon (Frankreich), STRMTG, Saint Martin d’Heres (Frankreich).